Trigan, der Dreihornsaurier by Lothar Streblow

Trigan, der Dreihornsaurier by Lothar Streblow

Autor:Lothar Streblow
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: SAGA Egmont
veröffentlicht: 2018-06-20T00:00:00+00:00


Gelege am Strand

Wochen später näherte sich die Herde wieder der Küste. Getrockneter Salzschlamm glitzerte hell in der Sonne. Im Treibsand schimmerten gebleichte Knochen, abgenagt von wandernden Raubsauriern. Und leere Muschelschalen und Seeschildkrötenpanzer bedeckten die Dünen.

Die Weibchen aber trieb es weiter. Sie suchten einen weniger gefährdeten Platz für ihre Gelege. Dazu brauchten sie schattenlosen Sand, den es tiefer im Landesinnern hier nirgends gab. Ihnen blieb nur die dünenreiche Küste. Und die Zeit drängte.

Der alte Trunar schien das zu wissen. Und diesmal hielt er sich in der Nähe der Weibchen auf, zusammen mit den anderen männlichen Tieren. Die vom Hurrikan an Land geschleuderten Meerestiere hatten zahllose Raubsaurier angelockt. Und sie waren in diesem nahrungsreichen Gebiet geblieben, lauerten auf neue Beute.

Auch Trigan spürte, daß diesmal alles etwas anders verlief. Ängstlich hielt er sich dicht bei den Großen. Inzwischen kannte er die hochragenden Gestalten der zweibeinigen Raubsaurier. Und schon ihre fern auftauchenden Silhouetten machten ihm angst.

Erst ein ganzes Stück nördlich des vom Hurrikan verwüsteten Gebietes zögerten die Weibchen, überschauten prüfend die Küstenzone. Die Lagune reichte hier weiter ins Land, bildete eine tief eingeschnittene Bucht. Und die Dünen rings um die Bucht waren flacher, warfen weniger Schatten und ließen sich leichter überblicken.

Dieser Platz schien den Weibchen geeignet für ihre Gelege. Schon kurz nach der Ankunft begannen sie eine umfangreiche Kuhle zu wühlen. Und kaum hatte sie das richtige Ausmaß, hockten sich die ersten mit erhobenen Schwänzen um den aufgeworfenen Grubenrand und legten nacheinander ihre Eier in die sandige Kuhle.

Die männlichen Tiere sicherten inzwischen das Hinterland, wo ein schmales, mit dichtem Grün umwachsenes Flüßchen in die Bucht mündete. Hier fanden sie die Nahrung, die sie brauchten. Und hier würden sie sich bis zum Ausschlüpfen der Jungen aufhalten müssen.

Das würde eine Weile dauern. Während dieser Zeit erkundete Trigan mit Sukku und Tussan die nähere Umgebung an den Ufern des Flüßchens. Palmen und Palmfarne wuchsen an den sanft ansteigenden Hängen. An morastigen Ausbuchtungen wucherten Sumpfpflanzen. Und im Grün der Uferwälder nisteten zahllose Wasservögel.

Nur ab und zu glitt ein Pteranodon mit weit ausgebreiteten Flughäuten ein Stück flußaufwärts, entfernte sich aber nie weit von der Küste. Die Meeressaurier jedoch mieden das Süßwasser des Flüßchens. Und Krokodile schien es an dieser Stelle nicht zu geben.

So fühlten sich die drei Jungen einigermaßen sicher. Und zumindest einer der Großen hielt sich immer in der Nähe auf. Ein salziger Seewind wehte vom nahen Meer herüber, milderte die Hitze des Mittags. Doch davon spürten die Jungen kaum etwas. Sie liefen am Flußufer im Schatten der dichten Baumkronen.

Mit einemmal zögerten sie. In die Laute der Vogelstimmen und das leise Rascheln des Windes in den Farnfächern und Blättern mischten sich noch andere Geräusche. Neugierig näherten sich die drei einer sandigeren Uferstelle. Von hier hatten sie einen besseren Überblick. Und jetzt erkannten sie die Ursache.

Unmittelbar am Ufer lag ein riesiger Ankylosaurier, mit dem Kopf und den Vorderbeinen halb im Wasser, und schmatzte und schlürfte. Während er trank, ragte sein mit plattigen Stacheln bedeckter, mehr als acht Meter langer Körper weit auf den Strand.

Nur verursachte der Ankylosaurier nicht allein die Geräusche.



Download



Haftungsausschluss:
Diese Site speichert keine Dateien auf ihrem Server. Wir indizieren und verlinken nur                                                  Inhalte von anderen Websites zur Verfügung gestellt. Wenden Sie sich an die Inhaltsanbieter, um etwaige urheberrechtlich geschützte Inhalte zu entfernen, und senden Sie uns eine E-Mail. Wir werden die entsprechenden Links oder Inhalte umgehend entfernen.